E-Commerce Barcamp Session, © ITK-OWL/M. Keulen 2017

1. E-Commerce Barcamp OWL: Neues Austauschforum zu Themen rund um Online-Marketing und e-commerce

Am 9. Februar fand in der Schüco Arena in Bielefeld zum ersten Mal das E-Commerce Barcamp OWL statt, bei dem sich alles um Themen drehte, die mit e-commerce, Online-Marketing, SEO/SEA, CRM- und Shop-Systemen zu tun haben. Gut 160 Besucher folgten der Einladung der Organisatoren, um sich in angenehmer Atmosphäre auszutauschen, Tipps zu geben und zu bekommen und sich zu vernetzen.

Vier Köpfe verschiedener Online-Marketing und e-commerce-Unternehmen in der Region, deren jeweilige Dienstleistungsportfolios zusammen das breite Themenfeld abdecken, heckten die Idee zu dieser Veranstaltung aus:

Barcamp – eine „Nicht-Konferenz“ für Hummeln und Schmetterlinge

„Wir stellten fest, dass unsere Kunden und wir immer wieder mit den gleichen Themen und Problemen konfrontiert werden,“ erzählt Mitorganisator Thorsten Piening von quality traffic und ergänzt: „Deshalb kamen wir auf die Idee, einen offenen Austausch zu veranstalten und unser Wissen dort zu bündeln.“ Um diesem Gedanken die passende Form zu geben, entwickelten die Organisatoren das Barcamp. Andrea Dittmar von coupling media erklärt, was es damit auf sich hat: „Ein Barcamp“ ist eigentlich eine ‚Nicht-Konferenz‘: Es soll nicht einfach ein Programm aufgestellt und dann durchgeführt werden. Die Veranstaltung soll offen sein, den direkten Austausch fördern und auf die Fragen aller Anwesenden eingehen.“

E-Commerce Barcamp, Sessions Planung, © ITK-OWL/M. Keulen 2017
E-Commerce Barcamp, Sessions Planung, © ITK-OWL/M. Keulen 2017

Auf der Veranstaltungswebsite wurde das Konzept erläutert und einige mögliche Themen beispielhaft aufgeführt. Über einen Button konnten Interessenten und Teilnehmende schon vor dem Termin Themenvorschläge machen. Das Barcamp selbst begann gleich nach der Begrüßung und einem Frühstückssnack mit dem Plenum, in dem Themen für die Vormittagssession gesammelt und auf die drei Veranstaltungsräume verteilt wurden, so dass es immer drei parallele Sessions gab. Alle Teilnehmenden brachten so ihre Interessen und Fragen ein und gewichteten die Themen, die dann auf der Timetable-Wand zur Übersicht angebracht wurden. Nach der Mittagspause wurde mit dem gleichen Verfahren die zweite Runde der Sessions geplant.

Daraus ergab sich, dass auch die Sessions selbst sehr offen gehalten waren: Es gab vorbereitete Powerpoint-Präsentationen, spontane Vorträge mit Flipchart sowie offene Diskussions- und Fragerunden. Je nach Interesse und Laune wechselte man als „Bumblebee“ (Hummel) zwischen den Sessions und trug die Themen hin und her, oder man vertiefte sich als „Butterfly“ (Schmetterling) in den jeweiligen Sessions in die Themen. Die Räumlichkeiten der Sessions waren offen gehalten, ohne Türen, so dass ein Hinein- und Hinausgehen der Teilnehmenden nie störte. Als kleines Manko ergab sich daraus leider auch, dass die Geräuschkulisse etwas unruhig war. Das fiel auch den Organisatoren auf; eine Lösung lässt sich dafür aber beim nächsten Mal bestimmt finden.

Zwischen den verschiedenen Räumlichkeiten konnte man sich mit Snacks und Getränken erfrischen, sich an den Ständen der Veranstalter und Sponsoren informieren oder in lockerer Atmosphäre netzwerken – man hatte sich allgemein gleich zu Beginn auf das „Du“ geeinigt.

Austausch auf allen Ebenen

E-Commerce Barcamp, Thorsten Piening, © ITK-OWL/M. Keulen 2017
E-Commerce Barcamp, Thorsten Piening, © ITK-OWL/M. Keulen 2017

Die sehr offene Form des E-Commerce Barcamps war auf die Mitwirkung aller Anwesenden angewiesen, denn wie die Veranstalter schon auf der Website im Vorfeld erklärten: „Ein Barcamp ist nur so gut wie seine Teilnehmenden.“ Das führte dazu, dass einige der Teilnehmenden um Vorträge oder die Veranstaltung einer Gesprächsrunde gebeten oder zur Erheiterung aller auch sanft gedrängt wurden, und dass auch Teilnehmende Sessions initiierten mit dem Statement: „Ich habe gar keine Ahnung zu diesem Thema und möchte daher einen Informationsaustausch dazu starten.“ Während einige Themen sehr lebhaft diskutiert wurden und es viele Fragen und kontrovers geführte Diskussionen gab, waren andere Sessions mitunter von der Beteiligung her etwas zäher, was vielleicht auch daran lag, dass manche Teilnehmenden mit diesem offenen Format erst einmal warm werden mussten.

Inhaltlich ging es um alles, was bei Online Marketing und E-Commerce unter den Nägeln brennt: Ranking-Kriterien bei Google, Amazon und Co., wie man bei der Auswahl eines Online-Shops vorgehen sollte, wie man ein optimales Shop-Erlebnis für seine Kunden gestaltet, was „Linkbuilding“ ist und was man dabei beachten muss, oder um rechtliche Hürden beim E-Commerce und wie man mit Abmahnungen umgeht.

In einem „CMS-Battle“ diskutierte man lebhaft, welches Content Management System für welche Kundenanforderungen am besten passt und warum, und in der „E-Commerce-Klinik“ konnten Teilnehmende ihre eigenen Websites von Thorsten Piening kritisch untersuchen lassen und bekamen äußerst charmant Verbesserungsvorschläge serviert.

Erfolgreicher Start – umtriebige Organisatoren planen Wiederholung

Knapp 160 Besucher verschiedenster Unternehmen waren gleich beim ersten Mal dabei. Die Veranstalter befragten sie bereits während der Veranstaltung nach ihren Eindrücken, Kritikpunkten und Wünschen. Die Resonanz war sehr positiv. Die angenehme Atmosphäre, der Veranstaltungsort und das Catering unterstützten den Know-How-Austausch zusätzlich. Alle Teilnehmenden haben Informationen und neues Wissen für sich mitgenommen und waren sehr zufrieden. Abgerundet wurde der vollgepackte Tag mit einem Abendsnack und ein wenig Party.

E-Commerce Barcamp, Food for Thought, © ITK-OWL/M. Keulen 2017
E-Commerce Barcamp, Food for Thought, © ITK-OWL/M. Keulen 2017

Die insgesamt informative, sehr gut organisierte und durchdachte Veranstaltung war übrigens nicht kommerziell: Sollte es am Ende einen Gewinn geben, wird dieser an das Projekt Fruchtalarm gespendet, bei dem auf Kinderkrebsstationen frische Obstsaft-Cocktails direkt für die Kinder gemixt werden – und wenn nichts übrig bleibt, spenden die Organisatoren aus eigener Tasche.

Die Veranstalter waren sich schnell einig, dass das E-Commerce-Barcamp weiter geht: Bereits in den kommenden Tagen geht die Planung wieder los. Alle sind versierte und umtriebige Veranstalter verschiedener Formate zu ihren Themen.

Andrea Dittmar von coupling media ist beispielsweise eine der treibenden Kräfte hinter den regelmäßig stattfindenden e-commerce-Netzwerktreffen OWL – das zehnte findet am 8. März im Herforder Denkwerk statt. Und bei Thorsten Piening steigt täglich die Nervosität, weil die Großveranstaltung OMKB vor der Tür steht, die mit circa 700 erwarteten Teilnehmenden am 31. März die Stadthalle füllen wird. „Letztes Jahr hatte ich vor der OMKB schlaflose Nächte, auch danach noch,“ gesteht Piening. „In diesem Jahr ist es etwas besser, weil man ja schon einen Durchgang hinter sich hat.“

Das E-Commerce-Barcamp ist dagegen auch für die Organisatoren entspannter – ein weiterer Grund für die Fortsetzung. Wer sich für E-Commerce-Themen interessiert, Informationen sucht und sich austauschen möchte, sollte nach dem nächsten E-Commerce Barcamp OWL Ausschau halten!

Titelbild: E-Commerce Barcamp Session, © ITK-OWL/M. Keulen 2017

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Bereits seit 2000 ist die ausgebildete PR-Referentin und freiberufliche PR-Beraterin Margarete Keulen in der ITK-Branche tätig und berät verschiedene Unternehmen in der IT, Telekommunikation und Industrie – von kleinen Unternehmen und Hidden Champions bis hin zu Global Playern. Im August 2005 kam sie als Marketing Communications Manager zur Bielefelder SEH Computertechnik GmbH, einem Spezialisten für Netzwerkdruck und USB-to-Network-Lösungen. Sie hat zahlreiche Fachartikel in IT-Medien veröffentlicht und liebt die Herausforderung, komplexe technische Sachverhalte und Themen verständlich und übersichtlich zu kommunizieren.